Stellungnahme zum Artikel “Knappes Ja im Ausschuss für SLT Neubau” und den dazugehörigen Kommentar der OZ vom 05.11.2016:
Die öffentliche Diskussion geht in eine falsche und falsch dargestellte Richtung: Wir teilen grundsätzlich die Ansicht der OZ, dass ein Mischgewerbe in einer Kleinstadt unbedingt anzustreben ist. Allerdings teilen wir diese Ansicht nicht ohne weiteres für Kühlungsborn. Der touristische Wirtschaftszweig fühlt sich in seiner “Monokultur” am wohlsten, da er nur allein gut gedeihen kann, sind doch ideale Umweltbedingungen und viel Sorge und Pflege zum Gedeihen erforderlich. Der Begriff Monokultur wurde von der OZ geprägt und kommentiert eine offensichtlich missverstandene und aus dem Zusammenhang gerissene Äußerung unseres Stadtvertreters Uwe Wiek. Wir zählen zu diesem Wirtschaftszweig eindeutig alle bereits erfolgreich etablierten und mit Sorgfalt weiter zu kultivierenden Sektoren wie Dienstleistungen, Gesundheitswirtschaft, Sport- und Freizeitangebote, Handwerk, Handel, Gastronomie, Beherbergung und landwirtschaftliche Produktion. Immer müssen wir darauf achten, dass es genug Gründe gibt, die dafür sprechen, diesen Ort zu besuchen, zu bereisen und auch zu bewohnen. Unsere Kritik richtet sich beim vorliegenden Projekt hauptsächlich gegen den vorgeschlagenen Standort: Unsere Ortsgruppe setzt sich sowohl für die Erhaltung und Verbesserung der Grundlagen unserer Wirtschaftsleistung als auch für die Menschen unserer Stadt ein: Sind die Interessen der Bürger, die in diesem eng besiedelten Gebiet wohnen und die Interessen der Kleingärtner, die hier ihre Anlagen pflegen und Erholung finden, genügend berücksichtigt und abgewogen worden? Und bestand auch für andere Gewerbe-Investoren die Möglichkeit, ihre Projekte und Konzepte vorzustellen? Entscheidend für unseren Widerstand gegenüber dem Projekt ist jedoch, dass es die Umsetzung bestehender Pläne vor deren sorgfältiger Ausarbeitung gefährdet. Diese letzte große Fläche ist stadtplanerisch vorgesehen für viele Projekte, die erheblich zur weiteren positiven Entwicklung unserer Stadt beitragen können: Ein Ausweich-Parkplatz, der vielseitig genutzt werden kann, ist geplant. Die im kommunalen Konsens entwickelte Grundidee besteht darin, den Verkehr in Kühlungsborn mit Hilfe eines durchdachten Parkkonzepts zu entzerren: Anbindungs-Shuttle, Tourist-Info-Point, Elektro-Ladestation, Fahrradverleih etc. Mitarbeiter Kühlungsborner Unternehmen, Tagesgäste, Urlauber und wir Einheimischen würden von diesem Angebot profitieren. In diesem Zusammenhang ist übrigens die viel kritisierte Bemerkung zu verstehen, dass die Gewerbefläche auch an der Umgehungsstraße den Innenstadtverkehr belastet weil sie ihm die nötigen Ausweichflächen nimmt! Und das bevor das seit langem geplante und nun angeschobene Verkehrskonzept entwickelt wird. Ebenso arbeiten wir an der Fortschreibung des Tourismuskonzepts. Hierzu gehören Überlegungen, welche weiteren Freizeit- und Sporteinrichtungen für unsere Bürger und in der touristischen Nutzung wünschenswert sind. Die Flächen am Grünen Weg sind gemäß B-Plan diesem Zwecke vorbehalten. Wollen wir diese Option auf den Bau von Sporthallen, Kitas, Parkplätzen etc. nun für Flächen zum Abstellen von Schwertransportern und als Waschplatz für Stahlplatten vor der Zeit und ohne Not aufgeben? Unsere Befürchtung ist ganz klar, dass auf dem genannten Gelände Zug um Zug ein Gewerbepark entstehen könne, obgleich alle Ideen bei der Erarbeitung des B-Planes anderes vorsahen. Mit dem voreiligen Ansiedeln und Genehmigen von Bau- und Gewerbeanträgen vereiteln wir von vorn herein Möglichkeiten, die nur diese Fläche offeriert. Fazit: Es gibt aus unserer Sicht aktuell keinen zwingenden Grund, mit Hochdruck ein solches nutzungsfremdes Projekt in das Sondergebiet 25 zu bringen. Auf dieses Problem möchten wir deutlich aufmerksam machen.
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